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Geschichte der Römer.
Macht. Er verdoppelte die Centurien der Ritter,
baute die großen Wassergewölbe (cloacae), wodurch
mehrere tiefliegende Theile der Stadt, bis dahin
Süinpfe oder Busen des Flusses, trocken gelegt wur-
den, die Anlegung des Forum und des Circus möglich
ward. Der Bau des Stromufers, der Hallen des
Forum, der Rennbahn, der Mauer von O-uadern um
die Stadt, des Capitolinischen Tempels, wird ihm bei-
gelegt; doch schwankt die Sage bei den letzten Bau-
werken zwischen ihm und seinem Nachfolger Servius
und seinem Sohne, da Werke von solchem Umfange
nicht bloß harten Frohn, sondern auch längere Zeit er-
forderten. Der König erheiterte das Volk durch
Spiele, Wagcnrennen und Faustkampf (Jludi Romani
ober magni, im September gefeiert; pompa Circen-
sis). Als er durch die Söhne des Ancus erschlagen
war, erhob sich Servius Tullius s578—534],
Eidam des Tarquinius und der Tanaquil, ohne Wahl
des Senats zur königlichen Würde, die durch die Cu-
rien ihm bestätigt wurde. Seine Geburt erscheint in
den Sagen so wunderbar, wie der Ausgang des Ro-
mulus und Tullus; aber er bleibt der merkwürdigste von
den römischen Königen durch die von ihm herstammende
Verfassung. Er wurde durch den zweiten Tarqui-
nius, Sohn des ersten, gestürzt, dessen willkührliche
und despotische Regierung zu seiner Verbannung und
zur Abschaffung der königlichen Würde führre (510).
188. Schon in dieser Periode lassen sich die
Grundlagen der späterhin so trefflichen Verfassung des
römischen Staates entdecken. Die Königswürde war
der griechischen der Hcroenzeit in Rechten und Be-
jchränkungen ähnlich, darin unterschieden, daß sie nur
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Extrahierte Personennamen: Servius Servius_Tullius
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Alte Geschichte.
lange abgesondert blieben, und eine dem örtlichen ih-
rer Niederlassungen angemessene Beschäftigung trieben.
So kann man sich das Entstehen der 5 oder 7 Kasten
erklären, unter denen die Priestcrkaste hervorragt.
Sie besaß das meiste Grundeigenthum, woran außer
ihr nur die Kriegerkasse Antheil gehabt zu haben scheint.
(Verschiedenheit der Angaben über Zahl und Namen
der Kasten bei Jperobot1) und Diodor ^). Wer von
beiden glaubwürdiger sey). — In der frühesten Zeit
sind auch hier mehrere kleine Staaten, ohne Verbin-
dung, wielw, wo Menes, der älteste bekannte Kö-
nig und Erbauer von Memphis^), herrschte. Alter
war Theben; aber Memphis wurde bald der mächtigste
Staat. Wahrscheinlich hiehcr kam Abraham um
2000 v. Ehr., Joseph um 1750. Früh gewurzelte
Eultur und Despotismus. Einfall und Herrschaft der
arabischen Hirtcnfürsten (Hyksos) zwischen 1700 und
1500 in Unter- und Mittel-Ägypten, und nach Ver-
treibung derselben Vereinigung des ganzen Ägyptens zu
einenr Reiche unter den Königen von Theben. Sa-
gen von Möris und Scsostris (c. 1450). Unter den
Nachfolgern des letztern beginnt die Aufrichtung von
Obelisken und Pyramiden, worin sich Rhampses,
Cheops, Chephren und Mycerinus auszeichneten c. 1200
— 1000, — Um 754 eroberten äthiopische Sabg-
konen das Land, und behaupteten es 50 Jahre, wor-
auf ein Priester, Sctbos. die Königswürde erlangt,
aber durch Ungcrechtigheit die Kriegerkaste beleidigt,
und Gährungen veranlaßt, die 670 zu einer Dodek-
1) -i*?übot 2, 164.
2) Diodor 1, 74
r F’" o nn
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Extrahierte Personennamen: Menes Abraham Joseph Möris
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Alte Geschichte.
feitbcm persische Provinz. Doch ließ die Harte und
Gewaltthätigkeit des Siegers einen unversöhnlichen
Haß bei der besiegten Nation zurück, der sich dreimal
durch Empörungen äußerte, und Persiens Könige we-
nig Vortheil von dieser Satrapie ziehen ließ.
Viele weise Gesetze der Agyptier verdienen Be-
wunderung. Ihre wissenschaftlichen Kenntnisse aber
waren ohne Zusammenhang; sie legten sich vorzüglich
auf Geometrie, Astronomie und Arzneikundc. Poesie
fehlte ganz *), und in der Kunst der Geschmack. Über-
reste von Tempeln, Pyramiden bei Memphis, Obe-
lisken unter den Trümmern von Theben und in Alex-
andrien, vom Hippodromus, dem Grabmahl des Osy-
mandyas; die 2 Memnons - Säulen, Katakomben,
Königsgräber u. f. w. — riesenmäßige, mit Skulptu-
ren übcrsäete Bauwerke auf und unter der Erde, deren
Hervorbringung zum Theil Jahrhunderte erfordert ha-
den mag. Der Stolz der Priesterkaste und die kasten-
mäßige Fortpflanzung der Kenntnisse, sammt der
Hieroglyphenschrift, standen der Cultur der Nation im
Wege. Sie verehrten Thiere als Gottheiten, außer-
dem die Himmelskörper, in manchen Gegenden auch
symbolische Götter (Osiris, Isis, Typhon, Sc-
rapis, Pch^ha, Neith, Memnon, Ammon,
Horus, Bubastis). Mumien^). 1 2
1) Hcrodot 2, 79.
2) Ebendas. Kap. 66—88.
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